Regionale Förderprogramme Berlin

Hamburg, 22.09.2023 – Regionale Förderprogramme: Berlin bietet mehrere Förderdarlehen für unterschiedliche Zielgruppen – Immobilienanwärter haben die Wahl: Die Förderprogramme des Bundes und vieler Bundesländer sind umfangreich – zahlreiche Initiativen zur Förderung von Wohneigentum wurden auf den Weg gebracht. So auch in der Hauptstadt: Das Bundesland Berlin hat zwar über die Investitionsbank Berlin (IBB) gleich mehrere Förderprogramme aufgelegt, die allerdings eher kleinteilig und mitunter etwas unübersichtlich ausfallen.

Was ist das Programm „Förderung Eigentumserwerb Selbstnutzer“?

Für die Zielgruppe der Mieter, die gerne Eigentümer werden möchten, hat Berlin ein spezielles Programm geschnürt. So unterstützt die IBB Mieter, deren Wohnung in eine Eigentumswohnung umgewandelt wird, beim Erwerb mit einem zinslosen Förderdarlehen. Der Kredit richtet sich unter Berücksichtigung bestimmter Haushaltseinkommensgrenzen vor allem an Mieter und Familien mit kleinen und mittleren Einkommen, die sich ihren Traum vom Eigenheim verwirklichen wollen. Zudem gibt es Kombinationsmöglichkeiten mit anderen KfW-Förderprogrammen.

Was wird gefördert – und zu welchen Konditionen?  

Die IBB fördert Mieterhaushalte bei der Umwandlung zum Eigentum mit einem nachrangingen Darlehen im Umfang von mindestens 10.000 Euro und maximal 40.000 Euro. Für jedes Kind unter 18 Jahren erhöht sich die Kredithöhe um 10.000 Euro. Geringe Hürde für Anwärter: Sie müssen eigene Mittel von mindestens 2,5 % der Gesamtkosten einbringen.

Wie beim KfW-Kredit 300 und anderen regionalen Förderprogrammen ist auch die Zusage an die Berliner Förderung „Eigentumserwerb Selbstnutzer“ an Einkommensgrenzen gebunden, die allerdings großzügig ausfallen: So darf das Haushaltseinkommen nicht 180 % der Einkommensgrenzen des Bundes (§ 9 Abs. 2 WoFG Wohnraumförderungsgesetz (WoFG) überschreiten.

Das nachrangige Förderdarlehen wird mittels Annuitätendarlehen mit einer Laufzeit von maximal 30 Jahren vergeben, wobei bis zu 20 Jahre zinslos bedient werden; die anschließende Verzinsung innerhalb der Laufzeit erfolgt zu marktüblichen Konditionen. Die Tilgung beläuft sich auf mindestens 2 Prozent bei bis zu fünf tilgungsfreien Anfangsjahren. Das IBB-Darlehen ist mit anderen Förderprodukten der KfW kombinierbar.

Welche Vorteile und Nachteile hat das Programm?

Der mit Abstand größte Bonus des Programms besteht in den attraktiven Kreditkonditionen eines zinslosen Darlehens über 20 Jahre, die mitgenommen werden sollten. Dennoch dürften die meisten Immobilienanwärter das sehr spezielle Förderprogramme eher schnell abhaken, richtet es sich jedoch nur an den Ausnahmefall der Umwandlung einer Miet- zur Eigentumswohnung. Auch erscheint das Förderniveau von höchstens 40.000 Euro (zuzüglich der Erhöhung pro Kind) angesichts des in den vergangenen zwei Jahrzehnten massiv gestiegenen Preisniveaus auf dem Berliner Immobilienmarkt wie ein Tropfen auf dem heißen Stein.  

Was sind die Programme „IBB Förderergänzungsdarlehen“ und „IBB Wohnraum modernisieren“?

Die 3,5 Millionen Menschen-Metropole hat zudem weitere Förderprogramme beim Erwerb von selbst genutztem Wohneigentum in der Hauptstadt aufgelegt. So schließt das „IBB Förderergänzungsdarlehen“ Finanzierungslücken bei der Inanspruchnahme aktueller Förderprodukte der IBB (oder von KfW-Produkten), während „IBB Wohnraum modernisieren“ Immobilienbesitzer ganz konkret bei der Instandsetzung und Modernisierung mit energetischem Fokus unterstützt.

Was wird gefördert – und zu welchen Konditionen?

Die IBB fördert Neu- oder Bestandskunden, die bei der IBB ein Immobilien-Förderprogramm in Anspruch nehmen und ergänzenden Finanzierungsbedarf haben, mit dem „IBB Förderergänzungsdarlehen“. Die individuelle Immobilienfinanzierung kann sich dabei auf bis zu 100 Prozent des Finanzierungsbedarfs (Vollfinanzierung) belaufen.

Für die Förderung wird kein Eigenkapitalanteil benötigt; Kombinationsmöglichkeiten mit anderen KfW- und IBB-Förderprogrammen sind vorhanden. Die Zinsbindung beträgt bis zu 20 Jahre, für Wohneigentümer allerdings nur bis zu 10 Jahre. Nicht final definiert ist dabei jedoch der effektive Jahreszins, der nach IBB-Angaben beim Antrag jeweils „individuell ermittelt wird“. Im Finanzierungsrechner lag der Zinssatz um die 4 Prozent und damit auf dem gegenwärtigen Marktniveau.

Beim weitaus enger definierten Förderprogramm „IBB Wohnraum modernisieren“ können Immobilienbesitzer maximal bis zu 100.000 Euro je Wohneinheit aufnehmen. Der Kredit wird für Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz, allgemeine Instandsetzung und Modernisierung oder barrierereduzierende Maßnahmen gewährt; der Investitionsstandort muss zudem in Berlin liegen. Die Laufzeit der Zinsbindung ist identisch wie beim „IBB Förderergänzungsdarlehen“, während der effektive Jahreszins ebenfalls einer „individuellen Ermittlung“ unterliegt. Die Förderung wird indes als „zinsgünstiges Darlehen“ angepriesen. Kombinationsmöglichkeiten mit anderen KfW-Förderprogrammen sind ebenfalls gegeben.

Welche Vorteile und Nachteile haben die Programme?

Bundesbürger in Berlin haben die Qual der Wahl: Auf die bewährten KfW-Fördermittel oder das Landesangebot der IBB zurückgreifen? Im Falle von „IBB Wohnraum modernisieren“ fällt es schwer, Argumente zu finden, die das KfW-Programm 297/298 ausstechen würden: die Bund-Variante punktet mit einem Zinssatz von weniger als 1 Prozent und mehr Flexibilität beim Kreditvolumen und der Laufzeit. Das nicht genau definierte Zinsniveau in Berlin dürfte zudem den einen oder anderen Interessanten irritieren.

Im Falle des „IBB Förderergänzungsdarlehens“ könnte sich eine Kombination gerade bei größeren Immobilienvorhaben durchaus lohnen. Der IBB-Kredit würde sich hier als solider Finanzierungsbaustein in Verbindung mit den KfW-Klassikern 124 und 297/98 erweisen. Kein Eigenkapital einbringen zu müssen und trotzdem im Bedarfsfall vollfinanzieren zu können, ist zudem im aktuellen Umfeld für Baufinanzierungen ebenfalls nicht mehr selbstverständlich.

 

 

 

Über Bilthouse

Die Bilthouse-Gruppe ist einer der führenden Anbieter für Baufinanzierungsvermittlung in Deutschland. Gegründet im Jahr 2022 vereint Bilthouse die erfolgreichen Marken von Baufi24, Hüttig & Rompf und Creditweb. Dabei setzt das Unternehmen auf persönliche, digital gestützte und vor allem transparente Finanzierungsberatung für Menschen, die eine Immobilie suchen. Um einen klaren Mehrwert für Endkunden zu schaffen, gehören auch die Firmen Kredit24 für Privatkredite sowie die englischsprachige Baufi-Beratung von Expats dazu. Das B2B-Fintech FinLink komplettiert das Angebot als CRM für die Immobilienfinanzierung. Aktuell beschäftigt das Unternehmen rund 700 Mitarbeitende mit einem vermittelten Baufinanzierungsvolumen von rund fünf Milliarden Euro pro Jahr.

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Dirk Ulmer
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