KfW-Förderprogramm 297/298: Klimafreundlicher Neubau

Hamburg, 14.07.2023 – Die Debatte bestimmt seit Jahren den politischen Diskurs: Deutschland braucht einen Klimaneustart – auch beim Wohnungs- und Hausbau. Die Ampelkoalition hat sich hierzu zahlreichen Förderprogrammen verschrieben, um Immobilienbesitzer und -anwärter gezielt beim Fokus auf energieeffiziente Wohnungen zu unterstützen.  

Was ist das KfW-Programm 297/298?

Das KfW-Programm 297 "Klimafreundlicher Neubau" ist ein relativ neues Förderprogramm, das die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) im März 2023 aufgelegt hat. Ziel des Programms ist es, den Bau von energieeffizienten und nachhaltigen Neubauten zu fördern, um den Klimaschutz voranzutreiben. Eine feine Unterscheidung besteht dabei in der Nutzung: Wird das Wohngebäude privat selbst genutzt (KfW 297), fällt die Förderung deutlich höher aus. Im Falle einer Kapitalanlage von Vermietern greift das KfW-Förderungsprogramm 298. Jährlich stellt die Förderbank für die Programme 297/298 Kredite in Höhe insgesamt 750 Millionen Euro zur Verfügung.

Was wird gefördert?  

Gefördert wird der Neubau und der Erstkauf von klimafreundlichen Wohngebäuden oder Eigentumswohnungen im Erstbezug in Deutschland. Wohngebäude werden als klimafreundlich eingestuft, wenn sie mindestens die Effizienzhaus-Stufe 40 erreichen. (Die Immobilie benötigt dabei nur 40 Prozent der Primärenergie im Vergleich zum Referenzgebäude, und der sogennannte Transmissionswärmeverlust darf bei nur 55 Prozent liegen.) Zudem gibt es eine wichtige Voraussetzung, über die aktuell angeregt diskutiert wird: Die Immobilie wird nur dann als klimafreundlich eingestuft, wenn sie nicht mit Öl, Gas oder Biomasse, sondern durch Erneuerbare Energien (Wärmepumpe) beheizt wird. 

Nicht gefördert werden dagegen Umschuldungen bestehender Kredite bzw. Nachfinanzierungen bereits begonnener Vorhaben oder der Kauf eines Grundstücks. Für das KfW-Programm qualifizieren sich Privatpersonen, Wohnungseigentümergemeinschaften, Wohnungsbaugenossenschaften, aber auch (kommunale) Unternehmen.

Zu welchen Konditionen wird gefördert?

Häuslebauern bzw. Käufern winken wie beim Vorgänger-Förderprogramm KfW 261(„Energieeffizient bauen“) (Link) attraktive Konditionen, die einen Ansporn wecken, Neubauten besonders nachhaltig zu errichten. Bei KfW 297 wird der Erstkauf oder Neubau einer klimafreundlichen Wohnung bzw. eines Einfamilienhauses mit bis zu 150.000 Euro gefördert, sofern das Nachhaltigkeitszertifikat – QNG („Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude Plus“) erreicht wurde. Handelt es sich um ein nachgewiesen „klimafreundliches Wohngebäude“, sind Kredite bis zu 100.000 Euro möglich – und das zu Konditionen, die sehr deutlich unter dem marktüblichen Niveau der Bauzinsen liegen. 

Der Weg zum Kredit führt dabei über die beiden Optionen des Annuitätendarlehens oder des endfälligen Darlehens. In den Genuss dieser Maximalförderung eines effektiven Jahreszinses von lediglich 0,50 Prozent kommt, wer zur Finanzierung ein Annuitätendarlehen wählt, das binnen vier bis maximal zehn Jahren bedient ist. Die tilgungsfreie Anlaufzeit beträgt dabei ein bis zwei Jahre. Die zweite Laufzeitlänge beträgt 11 bis 25 Jahre, wobei der Sollzins über den längeren Finanzierungszeitraum bereits 1,55 Prozent beträgt. (Die tilgungsfreie Anlaufzeit liegt bei maximal drei Jahren.) Wer bei KfW 297 gar die mögliche Laufzeit von 26 bis maximal 35 Jahre wählt, finanziert zu einem Sollzins von 1,71 Prozent. (Die tilgungsfreie Anlaufzeit liegt hier bei maximal fünf Jahren.) Kapitalanleger und Investoren kommen im Rahmen des KfW-Programms 298 beim Annuitätendarlehen mit einem 0,30 bis 0,45 Prozent höheren Sollzins zum Zuge.   

Im Falle eines endfälliges Darlehens, bei dem während der gesamten Laufzeit nur die Zinsen und am Ende der komplette Kreditbetrag in einer Summe zurückzuzahlen ist, fällt die Laufzeit mit vier bis zehn Jahren deutlich kürzer aus. Der Sollzins beträgt hier 1,80 Prozent bzw. 2,08 Prozent bei KfW 298.

Welche Vorteile hat das Programm?

Der offenkundige Pluspunkt des Programms liegt – ähnlich wie beim Pendant  KfW 261, das allerdings nur noch für die Sanierung einer Immobilie bzw. Kauf eines sanierten Effizienzhauses gilt –  im sehr attraktiven Zinsniveau von weniger als einem Prozent, wenn es gelingt, die  Finanzierung mit einer Laufzeit von nicht mehr als einer Dekade zu bewältigen. Wie bei KfW 261 gilt: Dank der günstigen Zinssätze sind mehrere Zehntausend Euro gegenüber marktüblichen Baudarlehen zu sparen. Auch positiv: Dank der sehr langen Laufzeit von bis zu 35 Jahren kann die Finanzierungsrate relativ niedrig ausfallen.

Welche Nachteile hat das Programm?

Wer mit dem KfW-Programm 297 seine Baufinanzierung vornehmen möchte, muss einige Hausaufgaben bürokratischer Natur erledigen. Die Förderungsformalien sind dabei recht unübersichtlich, für den Laien kaum zu durchschauen und auch nicht alleine zu erfüllen. So braucht es nicht nur einen ausgewiesenen Energie-Effizienz-Experten (EEE), sondern zudem einen sogenannten Auditor, der die Nachhaltigkeit des Gebäudes bestätigt. Die baulich-technischen Voraussetzungen sind zudem bewusst sehr streng gewählt. Die unflexible Gestaltung mit einer Zinsbindung von lediglich zehn Jahren dürfte in den aktuell hochvolatilen Zeiten an den Kreditmärkten zudem potenzielle Interessenten verschrecken.  Zudem gibt es eine wichtige Änderung gegenüber dem Vorgänger-Förderprogramm KfW 261: Es werden keine Tilgungszuschüsse mehr gewährt.

Über Bilthouse

Die Bilthouse-Gruppe ist einer der führenden Anbieter für Baufinanzierungsvermittlung in Deutschland. Gegründet im Jahr 2022 vereint Bilthouse die erfolgreichen Marken von Baufi24, Hüttig & Rompf und Creditweb. Dabei setzt das Unternehmen auf persönliche, digital gestützte und vor allem transparente Finanzierungsberatung für Menschen, die eine Immobilie suchen. Um einen klaren Mehrwert für Endkunden zu schaffen, gehören auch die Firmen Kredit24 für Privatkredite und LoanLink24 für die englischsprachige Baufi-Beratung von Expats, dazu. Das B2B-Fintech FinLink komplettiert das Angebot als CRM für die Immobilienfinanzierung. Aktuell beschäftigt das Unternehmen rund 700 Mitarbeitende mit einem vermittelten Baufinanzierungsvolumen von rund fünf Milliarden Euro pro Jahr.

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Dirk Ulmer
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