KfW-Förderprogramm 300: Wohneigentum für Familien

Hamburg, 28.07.2023 – Die Wohnungsnot wird größer. Weil sich die Bundesregierung immer weiter von ihrem Versprechen entfernt, 400.000 neue Wohnungen pro Jahr zu schaffen und gleichzeitig die im vergangenen Jahr massiv gestiegenen Bauzinsen die Immobilienpreise stark verteuert haben, stehen vor allem junge Familien vor einem Dilemma. Die Bundesregierung hat daher für weniger einkommensstarke Familien ein neues Förderprogramm zum Eigenheimerwerb aufgelegt.

Was ist das KfW-Programm 300?

Seit dem 1.Juni hat die KfW das Förderprogramm „Wohneigentum für Familien“ (WEF), das die Programmnummer 300 trägt, aufgelegt. Die Initiative richtet sich ausschließlich an Familien (oder Alleinerziehende) mit Kindern und mit kleinen und mittleren Einkommen. Die Einkommensgrenze liegt bei 60.000 Euro pro Familie. (Die Bemessungsgrenze des maximalen Haushaltseinkommens erhöht sich mit jedem Kind um 10.000 Euro). „Das neue Programm ist für Eigentümer und Eigentümerinnen eine verlässliche finanzielle Stütze und macht damit Bauprojekte plan- und bezahlbar“, erklärt Bundesbauministerin Klara Geywitz zum Start des neuen KfW-Programms.

Was wird gefördert?

Voraussetzung für die Förderung ist der Ersterwerb oder Neubau eines selbst genutzten und klimafreundlichen Eigenheims, das den Mindeststandard der Effizienzhaus-Stufe 40 (EH 40) und die Anforderungen des „Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude (QNG-Plus)“ erfüllen muss. Nicht gefördert werden dagegen Familien, die bereits das Baukindergeld (KfW 424) in Anspruch genommen haben oder bereits eine Immobilie besitzen. Der reine Grundstückskauf oder Erwerb eines Ferienhauses kommt ebenfalls nicht in Frage.   Auch Umschuldungen / Nachfinanzierungen bestehender Kredite scheiden aus. Insgesamt 350 Millionen Euro stellt der Bund an Fördermittel für das Programm „Wohneigentum für Familien“ 2023 bereit.

Zu welchen Konditionen wird gefördert?

„Mithilfe zinsverbilligter KfW-Kredite entlasten wir Familien dabei bereits vor Beginn des Bauvorhabens“, preist Bundesbauministerin Geywitz das neu aufgelegte KfW-Förderprogramm an. Tatsächlich kommen Kreditnehmer über die KfW mit einem sehr guten Zinsniveau zu einem Darlehen. Die Kredithöhe ist dabei abhängig von der Förderstufe (Klimafreundliches Wohngebäude oder Klimafreundliches Wohngebäude – mit QNG) und der Anzahl der minderjährigen Kinder. Die KfW vergibt im Rahmen von WEH maximal einen Kredit in Höhe von 140.000 Euro (bei geringster Förderstufe und einem Kind) und maximal 240.000 Euro (bei höchster Förderstufe und fünf oder mehr Kindern).

Der Weg zum Kredit führt dabei über die beiden Optionen des Annuitätendarlehens oder des endfälligen Darlehens. In den Genuss dieser Maximalförderung eines effektiven Jahreszinses von nur 0,01 Prozent kommt, wer zur Finanzierung ein Annuitätendarlehen wählt, das binnen vier bis maximal zehn Jahren bedient ist. Die tilgungsfreie Anlaufzeit beträgt dabei ein bis zwei Jahre. Die zweite Laufzeitlänge beträgt 11 bis 25 Jahre, wobei der effektive Jahreszins über den längeren Finanzierungszeitraum 0,96 Prozent beträgt. (Die tilgungsfreie Anlaufzeit liegt bei maximal drei Jahren.) Wer beim KfW 300 gar die mögliche Laufzeit von 26 bis maximal 35 Jahre wählt, finanziert zu einem effektiven Jahreszins von aktuell 1,16 Prozent. (Die tilgungsfreie Anlaufzeit liegt hier bei maximal fünf Jahren.)

Im Falle eines endfälligen Darlehens, bei dem während der gesamten Laufzeit nur die Zinsen und am Ende der komplette Kreditbetrag in einer Summe zurückzuzahlen ist, fällt die Laufzeit mit vier bis zehn Jahren deutlich kürzer aus. Der effektive Jahreszins beträgt hier 1,27 Prozent.

Welche Vorteile hat das Programm?

Familien wird seit Juni dieses Jahres von der Regierung bei der Kreditvergabe ein Anreiz geboten, der im aktuell schwierigen Immobilienmarkt weitaus mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein ist. Eine Familie mit zwei Kindern kann beim Kauf bzw. Neubau eines klimafreundlichen Hauses oder einer Eigentumswohnung durch das KfW-Förderprogramm 300 durch das günstigere Darlehen gegenüber marktüblichen Konditionen auf dem Kreditmarkt eine Ersparnis von 30.000 bis 40.000 Euro verbuchen.

Welche Nachteile hat das Programm?

Das Problem für viele interessierte Antragsanwärter dürfte indes in den eng angelegten Qualifikationskriterien eines zu versteuernden Jahreseinkommens von maximal 60.000 Euro liegen, das damit rechnerisch zwölf Monatsgehältern à 5.000 Euro von beiden erwerbstätigen Elternteilen entspricht. Entsprechend viele Familie dürften mit dieser Einkommensgrenze beim Neubau-Förderprogramm das Nachsehen haben. 

Gegenüber dem früheren Baukindergeld ist die neue KfW-Initiative WEH ein Rückschritt: Seinerzeit betrug die Einkommensobergrenze pro Haushalt 90.000 Euro bei einem Kind und erhöhte sich mit jedem weiteren Kind um 15.000 Euro. Auch der Förderzuschuss von jährlich 1200 Euro pro Kind über einen Zeitraum von zehn Jahren wurde im KfW 300 gegenüber dem Baukindergeld ersatzlos gestrichen. 

Die Kredithöhe von 140.000 bis maximal 240.000 Euro dürfte zudem nur in den seltensten Fällen für eine vollständige Kreditaufnahme reichen. Auch KfW 300 eignet sich daher eher als zusätzlicher Baustein in der Immobilienfinanzierung  – der Gang zur Hausbank für weitere Kredite scheint vorprogrammiert. Auch das Fördervolumen von 350 Millionen Euro erscheint angesichts der immensen Herausforderungen beim Eigenheimerwerb deutlich zu gering und dürfte entsprechend schnell aufgebraucht sein. Dazu kommen die üblichen bürokratischen Hürden bei der Antragstellung, aber auch beim Nachweis der klimafreundlichen Wohnungen – für die Kreditzusage ist die Beauftragung von Energie-Experten Voraussetzung.

Über Bilthouse

Die Bilthouse-Gruppe ist einer der führenden Anbieter für Baufinanzierungsvermittlung in Deutschland. Gegründet im Jahr 2022 vereint Bilthouse die erfolgreichen Marken von Baufi24, Hüttig & Rompf und Creditweb. Dabei setzt das Unternehmen auf persönliche, digital gestützte und vor allem transparente Finanzierungsberatung für Menschen, die eine Immobilie suchen. Um einen klaren Mehrwert für Endkunden zu schaffen, gehören auch die Firmen Kredit24 für Privatkredite und LoanLink24 für die englischsprachige Baufi-Beratung von Expats, dazu. Das B2B-Fintech FinLink komplettiert das Angebot als CRM für die Immobilienfinanzierung. Aktuell beschäftigt das Unternehmen rund 700 Mitarbeitende mit einem vermittelten Baufinanzierungsvolumen von rund fünf Milliarden Euro pro Jahr.

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Dirk Ulmer
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